Eine Liga nach der anderen im Amateurfußball verabschiedet sich in die Winterpause. Auch in der Kreisliga A II ruht seit der vergangenen Woche für drei Monate der Ball. Grund genug, ein Zwischenfazit zu ziehen und die erste Halbserie der Saison 2024/25 einordnen zu lassen.
Die bisherige Saison des FC Heitersheim als positiv zu bezeichnen, würde an Understatement grenzen. In 15 Spielen hat der Tabellenführer zwölfmal gewonnen, musste den Platz nur einmal als Verlierer verlassen. 38 Punkte und 65 Tore stehen auf der Habenseite des FC. Keine Frage: Heitersheim ist in der laufenden Spielzeit das Maß der Dinge in der Kreisliga A II. Diesbezüglich fällt der Kommentar von Cheftrainer Daniel Kreisl fast nüchtern aus: Er sei „grundsätzlich zufrieden“ mit dem bisherigen Verlauf der Runde, die Mannschaft würde „hervorragend mitziehen“. Es sagt vieles aus über die Ansprüche des aktuellen Spitzenreiters, dass Kreisl „nicht zufrieden“ ist angesichts der Tatsache, dass seine Elf in drei Ligapartien Punkte hat liegen lassen. Allerdings muss auch der 51-jährige zugeben: „Das ist Jammern auf hohem Niveau.“ Auf hohem Niveau agierte Heitersheim nicht nur in der Liga, sondern auch im Bezirkspokal: Das Duell in der zweiten Runde gegen Waltershofen – immerhin aktueller Spitzenreiter der Bezirksliga – entschied der Kreisligist für sich. „Das war unser bestes Spiel bislang. Technisch und taktisch konnten wir problemlos mithalten und Waltershofen eine Niederlage abringen“, erinnert sich Kreisl.
Durch das Weiterkommen im K.O.-Duell habe „die Mannschaft gemerkt, was sie kann.“ Die richtige Balance auf dem Platz finden, gemeinsam verteidigen – das seien nur einige der Faktoren für den bisherigen Erfolg. Doch alles läuft deshalb noch nicht perfekt, das berühmte Haar in der Suppe lässt sich auch beim Primus finden. „Dafür, dass wir Erster sind, bekommen wir noch zu viele Gegentore. Da werden wir in der Vorbereitung den Hebel ansetzen“, denkt Kreisl bereits an den Trainingsauftakt nach der Weihnachtspause. Und all dem Heitersheimer Torhunger zum Trotz: Auch in Sachen Effizienz im Abschluss sieht der Coach noch Steigerungspotenzial. „Mittlerweile stehen unsere Gegner echt tief, sodass wir unser Spiel im letzten Drittel anpassen und Lösungen finden müssen.“ Gelingt dem Tabellenersten dies, dürfte Heitersheim auf dem Weg zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Bezirksliga-Aufstieg nur schwer zu stoppen sein. „Wenn wir weiter so spielen und den Fokus darauf richten, dass jeder für den anderen da ist, dann werden wir dieses Ziel erreichen“, gibt sich auch Kreisl siegessicher.
Die Konkurrenz wird dennoch versuchen, den FCH noch abzufangen. Hinter dem Kreisl-Team tummeln sich mit Auggen, Buchenbach und Tunsel gleich drei Mannschaften mit 31 Zählern auf dem Punktekonto. Dahinter überwintert der VfR Merzhausen auf Platz Fünf (29 Punkte).